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Produktinformationen

Während Einsamkeit vor ein paar Jahren bestenfalls als ein politisches Randthema wahrgenommen wurde, wird es in Öffentlichkeit, Forschung und Politik inzwischen breit diskutiert. Studien erforschen den Zusammenhang von Einsamkeit, schlechterer Gesundheit, Armut und Wählerverhalten. Vonseiten der Politik werden Projekte ins Leben gerufen, die ihrer Bekämpfung dienen sollen und immer wieder ist sogar die Schaffung eines Einsamkeits-Ministeriums nach dem Vorbild anderer Länder in der Debatte.

Diese Ausgabe von Politikum bietet einen einführenden Überblick zum Thema Einsamkeit – natürlich unter einem primär politikwissenschaftlichen und politischen Gesichtspunkt. Wie wirkt sich Einsamkeit auf das Wählerverhalten aus? Welche Erkenntnisse lassen sich aus einem Ländervergleich mit Japan ziehen, das uns hinsichtlich des Phänomens des sozialen Rückzugs einige Jahrzehnte „voraus“ zu sein scheint? Wie stellt sich Einsamkeit im Kontext von Flucht dar? Wie verhält sich das Gefühl der Einsamkeit zur jeweiligen Beziehungsform bzw. sind Singles per se einsam? Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Alter und Einsamkeit und welche gesundheitlichen Konsequenzen gehen mit Vereinsamung einher? Ist Digitalisierung ein Treiber oder Verhinderer von Vereinsamung?

Inhaltsübersicht

Einsamkeit

Einsamkeit als gesellschaftliches Problem. Ein Überblick
von Janosch Schobin 


Interview mit Alexander Langenkamp zu Einsamkeit
aus Sicht der politischen Soziologie 


Über den Zusammenhang von Einsamkeit und Migration
von Thomas Geisen  


Interview mit Evelyn Schulz
zur wachsenden Einsamkeitskrise in Japan


Der Hund als Verbindung zum „Draußen“
Über den Zusammenhang von Armut und Einsamkeit
von Jan Igloffstein, Tobias Kraus und Ina Schildbach 


Einsamkeit und Beziehungsformen
Interview
mit Katja Kullmann


Emotionale und soziale Einsamkeit in Deutschland
Verbreitung, Risikofaktoren und Implikationen
von Sabine Diabaté, Lena Frembs, Martin Bujard, Till Kaiser und Kristina Kott


Das digitale Zeitalter der Einsamkeit?
Zum Zusammenhang von Einsamkeit und Digitalisierung
von Heike Ohlbrecht und Daniel Ewert  


Wir könne es uns nicht leisten, Einsamkeit im Alter nicht zu bekämpfen
von Oliver Huxhold und Stefanie Hartmann 


Forum 

„Einfach mal reden“ gegen Einsamkeit
Ein Gespräch mit Elke Schilling von Silbernetz e. V.


Rezensionen

Autor*innen

Martin Bujard,
Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung, BiB, Forschungsdirektor, Professur für Medizinische Soziologie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg


Sabine Diabaté,
Bundes­institut für Bevölkerungs­forschung, BiB, Forschungsgruppenleitung FG Familie, Wiesbaden


Daniel Ewert
ist Soziologe und wissenschaftlicher Mit­arbeiter an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Er war in den Forschungsprojekten zu „Risiken und Chancen von Einsamkeit in der digitalen Lebens- und Arbeitswelt Sachsen Anhalts“ sowie „Wohnformen und soziale Netzwerke und deren Einfluss auf Einsamkeitserfahrungen“ tätig.


Lena Frembs,
Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung, BiB


Dr. Thomas Geisen
ist Professor am Institut für Integration und Partizipation an der Fachhochschule Nordwestschweiz und forscht zum Thema Migration. Sein Schwerpunkt liegt vor allem auf der Arbeitsintegration und dem Eingliederungs­management.


Stefanie Hartmann
ist Literaturwissenschaftlerin und am Deutschen Zentrum für Altersfragen für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig.


Dr. Oliver Huxhold
ist Psychologe und leitet am Deutschen Zentrum für Altersfragen den Forschungsbereich Soziale Beziehungen und Gesundheit.


Jan Igloffstein
hat sein Bachelor-Studium der Sozialen Arbeit an der OTH Regensburg absolviert und ist Mitautor des Regensburger Armutsberichts.


Till Kaiser,
Universität Osnabrück, Institut für Erziehungswissenschaft


Kristina Kott,
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden


Tobias Kraus
hat sein Masterstudium der Sozialen Arbeit an der OTH Regensburg absolviert und ist Mitautor des Regensburger Armuts­berichts.


Katja Kullmann
ist Autorin. Sie veröffentlichte 2022 das Buch „Die singuläre Frau“, in dem sie sich mit dem Alleinleben auseinandergesetzt hat.


Dr. Alexander Langenkamp
ist Sozialwissenschaftler und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Goethe Universität Frankfurt. Seine Forschungsinteressen liegen an der Schnittstelle zwischen politischer Soziologie, sozialer Ungerechtigkeit und sozialer Benachteiligung.


Prof. Dr. Heike Ohlbrecht
ist Inhaberin des Lehrstuhls für Allgemeine Soziologie/Mikrosoziologie an der Otto-von-Guericke-Univer­sität Magdeburg und leitete dort die Forschungsprojekte „Risiken und Chancen von Einsamkeit in der digitalen Lebens- und Arbeitswelt Sachsen-Anhalts“ sowie „Wohnformen und soziale Netzwerke und deren Einfluss auf Einsamkeitserfahrungen“ .


Prof. Dr. Ina Schildbach
lehrt Politikwissenschaft an der OTH Regensburg. Sie ist auf Armut in Deutschland und weltweit spezialisiert. Zusammen mit ihrem Team hat sie den Regensburger Armutsbericht 2025 erstellt und ist dabei immer wieder auf das Thema Einsamkeit gestoßen.


Elke Schilling
ist Initiatorin und 1. Vorsitzende des Silbernetz e. V.

PD Dr. Janosch Schobin
ist Soziologe. Er forscht vor allem zur Soziologie der Freundschaft sowie zum Thema soziale Isolation. U. a. hat er ein Gutachten zu Einsamkeit und gesellschaftlichem Wandel für die Enquete-­Kommission IV des Landtags NRW verfasst. Momentan arbeitet er an der Universität Kassel.


Prof. Dr. Evelyn Schulz
lehrt Japanologie am Japan-Zentrum der Ludwig-Maximilians-Universität München. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen die Literatur und Kultur des modernen Japans sowie kultur- und literaturwissenschaftliche Stadtforschung, insbesondere in Bezug auf Tokio.